Eine operative Entfernung
des betroffenen Darmabschnitts ist in diesem Fall die einzig mögliche
Therapie. In Moskau jedoch gab es nur die Möglichkeit, dem Baby
den kompletten Darm zu entfernen und einen künstlichen Darmausgang
zu legen. Anastasias Vater, der das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
als Gastwissenschaftler kennen gelernt hatte, bat seinen ehemaligen
Kollegen Dr. Björn Wenzel, Immun- und Zellbiologe am UK S-H,
um Hilfe. Die Operationskosten übernahm die AWD Stiftung Kinderhilfe.
Für die weitere Behandlung und Unterbringung richtete Dr. Wenzel
mit dem gemeinnützigen Verein keme e.V. ein Spendenkonto ein
und initiierte eine Hilfsaktion, bei der etwa 40.000 Euro zusammen
kamen. Die genetische Diagnostik wurde kostenlos von der Firma BioGlobe
in Hamburg durchgeführt, einem der führenden Unternehmen
in Norddeutschland auf dem Gebiet der Molekularen Diagnostik.
Anfang 2005 wurde Anastasia von dem Kinderchirurgen
Dr. Walter Sigge operiert - große Teile des Darms wurden
entfernt. Jedoch das kleine Stückchen Darm, das dem Körper
noch zur Verfügung steht, wird sich schnell erholen und erweitern.
Die für die Nachsorge verantwortliche Oberärztin und
Darmspezialistin Dr. Martina Kohl betonte, wie wichtig gerade die
auf den kleinen Körper genauestens abgestimmte Infusionstherapie
in der Erholungsphase sei.
Ende 2005 hatte sich Anastasia so weit erholt,
dass sie mit ihren Eltern zurück nach Moskau fliegen konnte.
Sie hat nun Aussichten auf ein ganz normales Leben.
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